Probe 3
Probe 3 - die vorerst letzte Probe. Ich bin nämlich in den nächsten drei Wochen in meiner Heimat und da ich dort leider keine Webstuhl habe, kann ich keine weiteren Proben weben. Stattdessen werde ich mich auf die Suche nach einem passenden Farbkonzept machen, denn Farbe habe ich ja in meinen bisherigen Proben erstmal hinten angestellt. Außerdem möchte ich noch darüber nachdenken, in welchen Räumen und Umgebungen mein Textil am besten wirkt und sinnvoll ist. Ich werde auch mit der Collage starten, denn am 31.3. ist ja schon der Einsendeschluss für die Projekte und Ideen.
Nun aber zur Probe 3: die Kette ist dieselbe wie bei den vorherigen Proben. Der pastellgelbe und -blaue Schuss ist ein super gekämmtes Baumwollgarn. Das fügt sich wunderbar beim Weben ein und ist super weich zum Anfassen. Das schwarz-weiß gemusterte Garn besteht aus Mohair, also auch ein sehr sanftes und weiches Material.
Bei dem Schussmaterial für die sogenannten Augen habe ich mir sehr schwer getan: zuerst habe ich das Teppichgarn, das ich auch im Untergewebe verwende (und auch schon in den vergangenen Proben benutzt habe), gewählt, doch das ist mir zu rau und grob im Gegensatz zu den weichen, dünneren Schussgarnen. Danach habe ich ein graues, dünneres, schimmerndes Garn aus Polyamid ausprobiert, doch das hat das gesamte Textil ins Kitschige gestürzt, was eigentlich nicht meine Absicht war. Letztendlich habe ich das gleiche Garn wie das pastellgelbe bzw pastellblaue in grau verwendet: super gekämmte Baumwolle. Die passt sehr schön rein, ist nur etwas dünn und es dauert sehr sehr lange mit diesem Material die Augen einzuweben. Um noch etwas anderes auszuprobieren, habe ich zu der grauen Baumwolle ein fluoreszierendes Garn mit eingewebt. Die Idee war, dass wenn der Teppich oder das Textil in einem dunklen Raum liegt, nur noch die fluoreszierende Augen zu sehen sind. Ich finde die Idee immer noch sehr schön, doch ich denke sie passt nicht so in das Konzept der Geborgenheit.
In dieser Probe war es sehr schön mit den Farbkontrasten zu spielen. Oben im Bild seht ihr ja wie man etwas Verborgenes entdecken kann, wenn man die Falten bzw Lamellen aufklappt. So entsteht auch eine gewisse Interaktion mit dem Betrachter und dem Textil.
Wie auch in der Probe 2 habe ich meine Emotionen und Intuitionen miteinfließen lassen. Die Schussfarben bzw -garne sind nicht nach einem bestimmten System eingewebt worden, sondern von mir rein intuitiv eingelegt worden.
WAS ICH AN DIESER PROBE GUT FINDE:
- das Gefühl der Geborgenheit vermittelt das Textil schon sehr gut
- die Rippen bilden eine organische Form und eine sehr fließende Bewegung
- die Rippen behalten ihre Form, auch wenn Druck darauf ausgeübt wird
- die Kette verschwindet vollkommen
- die "Augen" bringen eine gewisse Spannung in das Gewebe
- meine Intuitionen und Emotionen spielen mit ein
- das Gewebe rollt sich nicht ein, wenn man es vom Webstuhl abnimmt
- man kann Verborgenes erkennen, sobald man die Lamellen auseinander klappt
WAS ICH AN DIESER PROBE NICHT SO GUT FINDE:
- wie gesagt möchte ich das Farbkonzept nun anpassen
- ich würde gerne eine Probe mit noch größeren Lamellen weben, vielleicht ist diese Höhe hier noch zu klein
Nächstes Mal geht es dann um Farbkonzepte und Raumideen. Vorfreude.
leoniebu
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg